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Glasfaser: Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit

23.02.2021

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Noch sind die Pandemie und ihre Bewältigung weltweit das wichtigste Thema. Die Auswirkungen der Corona-Krise standen auf der Agenda des Weltwirtschaftsforums (WEF), das Ende Januar das erste Mal hybrid stattfand, ganz oben. Zunächst trafen sich die Politiker, Top-Manager und Wissenschaftler zum Austausch im Web, Ende Mai ist der zweite Teil des globalen Führungskräfte-Brainstormings als Präsenzveranstaltung in Singapur geplant.

Doch neben den vorrangigen Bemühungen um die Überwindung des Corona-bedingten wirtschaftlichen Einbruchs darf der Klimaschutz nicht vergessen werden. WEF-Gründer Klaus Schwab warnt im Global Risks Report 2021 (PDF>) vor der langfristig wichtigsten Bedrohung für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, dem Klimawandel. Der Umweltschutz müsse kurzfristig angegangen werden, da Umweltzerstörung und die Fragmentierung der Gesellschaft sonst dramatische Folgen haben werden.

Europäischer „Green Deal“ nur mit Glasfaser erreichbar

Auch wenn die globale CO2-Belastung während der Pandemie weltweit nachweislich gesunken ist, gilt es, den wirtschaftlichen Neustart und die beschleunigte Digitalisierung umweltverträglich zu gestalten. Dazu haben sich jüngst die Verbände Breko, Europacable und das FTTH Council Europe in einem gemeinsamen Appell an die politischen Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene gewandt: Als nachhaltigste Telekommunikationsinfrastruktur seien flächendeckende Glasfasernetze eine Voraussetzung, um den European Green Deal zu erreichen und die Europäische Union nachhaltiger zu gestalten. Ziel des Green-Deal-Programms ist es, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, die Wirtschaft anzukurbeln, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern, die Natur zu schützen und dabei niemanden zurückzulassen.

Die Digitalisierung sei laut Meinung der Verbände das Herzstück dieses ehrgeizigen Programms, und Glasfaser der Schlüssel, um die digitale und die Nachhaltigkeitsagenda in Einklang zu bringen. In einer Breko-Studie zeigt ein Vergleich von traditionellen Kupfernetzen mit Glasfasernetzen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Kapazitäten, dass kupferbasierte Netze (VDSL2-Vectoring, Super-Vectoring) bis zu siebzehnmal mehr Strom verbrauchen als Glasfasernetze. Die Wahl der Breitbandnetztechnologie hat damit einen signifikanten Einfluss auf die CO2-Emissionen, ergo kann der Einsatz flächendeckender Gasfasernetze den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduzieren.

Politik und Unternehmen stellen die Weichen

In Deutschland schaffen derzeit der Gesetzgeber und die Bundesnetzagentur Voraussetzungen für einen schnelleren und kostensparenden Glasfaserausbau. Die Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) soll die Genehmigungsverfahren beschleunigen und macht deutlich, dass schnelle Kupfernetze keine Glasfasernetze ersetzen können. Zusätzlich hat die Bundesnetzagentur aktuell Grundsätze veröffentlicht, die die gezielte Mitverlegung der Glasfaser bei Bauvorhaben fördern und die Kostenverteilung regeln. Auch die Unternehmen arbeiten beständig an der Glasfaser-basierten Digitalisierung und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in Europa.

Dr. Martin Fornefeld, Breitband-Experte und Vorsitzender der Geschäftsführung des Beratungshauses Micus, wagte kürzlich einen Ausblick für das kommende Jahrzehnt: „Alles deutet darauf hin, dass wir das Ziel einer vollen Abdeckung mit schnellem Internet in zehn Jahren abgeschlossen haben werden. Die Telekom hat jüngst den Glasfaserausbau von zwei Millionen Haushalten pro Jahr angekündigt. Die Mitgliedsunternehmen im Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. Breko werden zusammen wohl mindestens noch einmal zwei Millionen Haushalte pro Jahr erschließen mit zunehmender Tendenz. Im Jahr 2030 surft Deutschland in Gigabitgeschwindigkeit!“